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Faserfieber - Englische Wollkämme
Endlich ist es soweit:
Auf den folgenden Seiten möchte ich das Kämmen mit englischen 4-reihigen Wollkämmen zeigen.
Auf den Abbildungen handelt es sich um den Prototyp, den ich bei Peter Teal in England als Selbstbau-Kit bekommen habe. Daraus hat sich eine wunderbare Freundschaft entwickelt mit unzähligen Mails und Briefen.
Doch Peter ist am 13 Januar im Alter von 96 Jahren gestorben. Ich vermisse ihn sehr!
Auch vermeintliche Fachleute wissen oft nicht den Unterschied zwischen kardierter und gekämmter Wolle. Dabei ist das Wolle kämmen in Europa eine uralte Tradition!
(Der später heilig gesprochene Bischof von Sebaste -Blasius- wurde um 316 n.Chr. mit Wollkämmen gefoltert und gilt als der Schutzpatron aller Wollkämmer, die zu seinen Ehren immer am 3. Februar eine Kerze anzünden!) Wer aber mal aus einem Kammzug gesponnen hat, wird sicher einen Unterschied feststellen. Es geht viel leichter und das Garn lässt sich hauchdünn spinnen! Eine billige Alternative zum Kardieren ist das Kämmen aber leider nicht. Erstens kann man nur langfaserige Wolle Kämmen und zweitens sind die Wollkämme leider nicht billig!
Aber welche Voraussetzungen braucht man, um Wolle zu kämmen und welche Vorteile bringt es?
1. Es lassen sich nur lange Faserarten effektiv kämmen. Also mindestens 6, besser 12-15 cm.
2. Am besten geht das Kämmen mit Fasern, die in Stapeln zusammenhängen. Also bitte nicht mit der Hand ein Vlies auseinanderzupfen!!!
3. Selbst stark verschmutzte Fasern kann man noch durchs Kämmen retten, wenn sie nicht zu stark verfilzt oder gar brüchig sind.
4. Einstreu o.ä. und kurze Fasernester lassen sich prima auskämmen
5. Die Fasern werden gestreckt und sind absolut parallel und deshalb wird das daraus gesponnene Garn schön glänzend (wie "Perlgarn" je nach spinnweise).
6. Es wird ein Kammzug erzeugt, der das spinnen sehr erleichtert!
Glaubt mir keiner? Na wie ist das???
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