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FaserfieberVorbereiten/Nützliche Utensilien rund ums Spinnen-Fortsetzung (2.Seite) Kardieren- Wenn man das Glück hat und ein ganzes Schafvlies irgendwo ergattern konnte, packt einen die Verzweiflung, wenn man das alles in kleinen "handvoll"-Portionen kardieren soll. Aber keine Angst, das Spinnen geht auch nicht so schnell, daß man gleich ein ganzes Vlies vorbereiten müßte. Außerdem sollte man das Vlies auch erstmal mit der Seite, auf der es abgeschoren wurde, nach unten vor sich ausbreiten. Dann stellt man meist schnell fest, daß Schwanz- und manchmal Bauchteil sehr kurzwollig und oft sehr verdreckt ist. Von solchen Teilen sollte man sich mutig trennen. Heu, Halme und Ähren sind mir immer ein Graus. Man bekommt zwar durch Waschen, Kardieren und Spinnen eine Menge heraus, aber bei weitem nicht alles. Die Industrie entledigt sich dieses Problems bei Baumwolle, z.B. indem sie die Wolle mit Salzsäure behandelt, die die Grashalme pulverisiert und anschließend mit Natronlauge neutralisiert. Das kann man Wolle nicht zumuten. Und wer will das überhaupt... So bleibt einen nur das mechanische Entfernen: da die Halme immer nur von außen in das Schafvlies gelangen, kann man sie auch am effizientestem von der oberen Seite entfernen. Also erstmal z.B. umgekehrt auf einer Wäschespinne ausbreiten und ausklopfen/ schütteln. Leider sind die besonders schönen Schafvliese, die viel Lanolin enthalten, dadurch auch extrem verschmutzt, weil der Schmutz regelrecht an den Fasern klebt. Da hilft nur: Nase zu und waschen, schleudern, trocknen, wie ich es bei Tierfasern und auf der nächsten Seite beschrieben habe. Danach geht es an die Feinarbeit: zunächst muß man zusammenhängende Locken vorsichtig trennen. Als Rechtshänder hält man am besten das Vlies in der linken Hand (mit der geschorenen Seite nach oben) und zieht einzelne Fasern am geschorenen Ende heraus. Meist hat man nach diesem ZUPFEN der Wolle nur noch wenige Grasrückstande in der Wolle. Das kardieren geht dann aber sehr schnell und dabei fallen nochmal Halme heraus: Man hält eine Karde mit dem Griff nach oben in der linken Hand und beginnt die untersten Zähnchen mit Wollfasern zu bestücken und zwar soviel, wie die Zähnchen halten können, ohne das Fasern herausrutschen. Also probieren. Dann kommt die Reihe darüber dran usw. bis die Karde etwa zu zwei Drittel gefüllt ist. Mit der zweiten Karde wird die Wolle gekämmt und zwar beginnend bei der untesten Reihe wie zuvor belegt, immer weiter nach oben. Dabei werden sich beim Abwärtsstreichen und leichtem Anheben der zweiten Karde immer mehr Fasern auf die zweite Karde legen, so daß am Schluß alle Fasern auf der zweiten Karde liegen. Diesen Vorgang wiederholt man 1-3 mal. Danach muß die nun watteähnliche Wolle von der Karde genommen werden. Da die Zähnchen in einer Richtung gebogen sind, kann man die Fasern in diese Richtung leicht abstreifen: mithilfe der leeren Karde die Zahnreihe an der Griffseite auf die der anderen Karde setzen und abwärts streichen. Geschickte rollen dabei die Wolle gleichzeitig zu kleinen "Würstchen" auf. Das kann man aber auch anschließend mit den Händen machen. Wenn man die Wolle durch Kämmen mit einem Hundekamm vorbereitet hat, erhält man kleine Wollstapel, die man direkt verspinnen kann. Dabei gibt es große Theorien, welche Seite man nehmen sollte: von der geschorenen Seite oder den Lockenenden. Ich denke, dass muß jeder selbst ausprobieren. Trommelkarden funktionieren ähnlich, nur dass man hier die Wolle erst durch die kleinere Walze schiebt und die Fasern anschließend von der großen Walze übernommen werden. (Dazu demnächst mehr...) |