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Faserfieber

Ein- oder zweifädiges Spinnrad

-Fortsetzung-

Spinnräder, die 1fädig betrieben werden könne
1-fädige Spinnräder: links das Traditional von Ashford, dass man sowohl ein- als auch doppelfädig betreiben kann (wenn man die doppelfädige Version nimmt), in der Mitte ein Delft-Modell und ein antikes Spinnrad mit seitlichem Antrieb.

Um eine feiner einstellbare Justierung der Geschwindigkeit der Spule vornehmen zu können, kam man auf eine andere Idee: die Antriebsschnur wurde doppelt genommen (also e i n Faden, doppelt um das Rad gewickelt) und einmal um die Scheibe des Spinnflügels gelegt u n d um eine eingekerbte Scheibe am Ende der Spule. Da diese Scheibe einen anderen Duchmesser hatte, konnte auf diese Weise recht genau das Verhältnis zwischen Scheibe des Flügels und der Spule dazu benutzt werden, eine bestimmte Garndrehung zu erzielen.

Um welche Art von Spinnrad es sich handelt (ein- oder zweifädig), erkennt man nicht nur am großen Schwungrd (ein- oder zwei Vertiefungen für das Seil), sondern auch an der Form des Spinnflügels - und bei manchen, wo er sich befindet: Spulengebremstes einfädiges Rad befindet sich der Spinnflügel von oben gesehen (das Rad ist meist für Rechtshänder rechts angebracht) hinter dem Rad und das Antriebsseil muß an der Kopfseite (in der Nähe des Einzugsloches) befestigt werden, so handelt es sich um ein einfädiges Rad. Der Spinnflügel kann aber auch wie beim zweifädigem Spinnrad vor dem Rad angebracht sein. Er hat aber niemals eine extra Antriebsscheibe. Meistens haben solche Spinnräder auch ein großes Einzugsloch, damit man dickes Garn verspinnen kann. Außerdem sind die Spulen oft sehr groß. Sonst wären sie bei dickem Garn viel zu schnell wieder voll. Delft-Spinnrad mit großem Einzugsloch Auf dem Bild rechts ist ein einfädiges Modell von Delft zu sehen. Bei diesem Spinnrad habe ich die Spulen (Achtung: dieses Rad hat zwei Antriebsrillen hinten an der Spule! Es ist also kein extra Wirtel, der auf den Flügel aufgeschraubt wird.) verbessert, indem ich mir vorne noch eine zusätzliche Antriebsrille drehen ließ. Dadurch habe ich sogar drei verschiedene Geschwindigleiten!

Steht fest, dass man auch dünnes Garn spinnen möchte, sollte man sich meiner Meinung nach für ein doppelfädiges Rad oder ein einfäiges mit Spulenbremse entschließen, weil sich hier die Abbremsung der Spule viel unkomplizierter vornehmen läßt. Die doppelfädigen Räder sind meist im "antiken" Stil gehalten, haben oft zwei Kerben im Schwungrad (muß aber nicht sein! eine breite Kerbe reicht für die doppelte Antriebsschnur auch), und der Flügel hat die Antriebsscheibe hinten, befindet sich also von oben gesehen, vor dem Rad. Aber Achtung: auf Flohmärkten werden oft Flachsspinnräder angeboten, die auffallend kleine Räder haben und mit extrem kleinen Spulen und auch noch mit winzigen Einzugslöchern versehen sind. Sie sind wirklich nur für extrem dünnes Flachs-Garn bestimmt, das nur wenig Drehung braucht. Will man auch dickeres Garn herstellen, sollte man darauf achten, daß die Spulen und das Einzugsloch am Spinnflügel nicht zu klein sind...

Wichtig ist ein gutes Antriebsverhältnis. Je höher umso besser für das Feinspinnen. Dazu misst man die Anzahl der Umdrehungen des Flügels während das Schwungrad einmal um sich selbst gedreht wird. 1:10 (es gibt Schnellspinnflügel bis zu 1:40 für schnelles und dabei sehr dünnes Spinnen!) wäre besielsweise für ein feineres Garn gut geeignet; 1:3 aber nur für grobe Garne.

Außerdem, wie bereits erwähnt: je feiner das Garn werden soll, umso größer sollte das Rad sein. Und auch die Scheibe der Spule sollte kleiner sein im Verhältnis zum Antriebswirtel des Spinnflügels. Hier gibt es bei modernen Rädern oft die Möglichkeit die Spule mit zwei unterschiedlichen Scheiben an jedem Ende, je nach Bedarf einfach umzudrehen! Vorhandene Spulen lassen sich durch tieferes Einkerben aber auch entsprechend manipulieren.

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